Mehrwegangebotspflicht: DEHOGA fordert Verständnis für noch bestehende Umsetzungsdefizite

Keine Frage: Wir alle wollen und müssen Müll reduzieren. In dieser Woche haben wir jedoch mehr Verständnis für noch bestehende Umsetzungsdefizite der seit Jahresbeginn geltenden Mehrwegangebotspflicht in der Gastronomie eingefordert. "Unstrittig ist, dass es noch Verbesserungs- und Klärungsbedarf gibt.

Für Rechtsklarheit und Rechtssicherheit erwarten wir jedoch nach wie vor dringend den Leitfaden, der von Experten von Bund und Ländern derzeit erarbeitet wird und für Februar angekündigt ist“, so DEHOGA Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. Zudem gelte es zu berücksichtigen, dass die Branche seit drei Jahren im Krisenmodus ist. Die Corona-Nachwirkungen treffen jetzt auf die Kriegsfolgen und explodierenden Kosten bei Energie, Lebensmitteln und Personal. Hartges: „Fragen der Existenzsicherung hatten und haben Priorität. Auch angesichts dieser multiplen Krisen erwarte ich Verständnis für noch in Teilen bestehende Umsetzungsdefizite.“

Die Deutsche Umwelthilfe hatte in dieser Woche skandalisiert, dass bei einer von ihr durchgeführten Testreihe noch nicht alle Betriebe die Pflicht umgesetzt hatten. Bei ihren Testbesuchen bei 16 großen Gastronomieketten seien bei mehr als jedem dritten Verstöße festgestellt worden. Die DUH erklärte, juristische Verfahren gegen Gastronomieketten eingeleitet zu haben, die gegen die Mehrwegangebotspflicht für Speisen und Getränke verstoßen.

Hartges: „Mit Bashing einer Branche und Klagen gegen einzelne Betriebe kommen wir nicht weiter. Entscheidend für mehr Akzeptanz der neuen Regelungen sind vielmehr einfache, praxistaugliche und attraktive Lösungen. Eines ist doch auch klar: Wenn die Nachfrage da ist, werden unsere Betriebe diese auch bedienen. Hier bedarf es noch stärkerer Aufklärungsarbeit. Dabei sollten alle Beteiligten konstruktiv und nicht konfrontativ agieren. Wir alle sind aufgerufen, gemeinsam an der Verbesserung des Systems zu arbeiten. Ich bin zuversichtlich: Wenn die noch zu klärenden Fragen beantwortet sind und ein einheitliches System wie beim Flaschenpfand geschaffen wird, steigen die Akzeptanz wie auch die Mehrwegquote und die bestehenden Probleme werden sich erledigen.

Hinweis für die Betriebe: Auf unserer Website finden Sie zahlreiche Informationen zur Mehrwegangebotspflicht, darunter Merkblätter sowie Vorlagen für Informationstafeln bzw. Informationsschilder in Deutsch und Englisch.