Flüchtlinge Wirtschaftsweise halten Kosten für verkraftbar und warnen vor Erhöhung des Mindestlohns

Bis zu 22 Milliarden Euro – so schätzen die fünf Wirtschaftsweisen die Kosten der Flüchtlingswelle. Ihrer Ansicht nach ist diese Summe allerdings angesichts der guten Haushaltslage tragbar. Für 2015 rechnen die Sachverständigen in ihrem aktuellen Gutachten mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent, für 2016 von 1,6 Prozent. Sie warnen aber auch davor, dass längere Asylverfahren und eine schlechtere Arbeitsmarktintegration die Kosten merklich erhöhen könnten, deshalb halten sie schnellere Verfahren und Vereinfachungen auf dem Arbeitsmarkt für notwendig. Eine erfolgreiche Integration erfordere erhebliche Bildungs- und Qualifikationsanstrengungen.

 

Ganz klar positionieren sie sich auch in Sachen Mindestlohn: Von einer Erhöhung der derzeit 8,50 Euro raten sie ab. Der Mindestlohn dürfte für viele Flüchtlinge bereits jetzt eine hohe Eintrittsbarriere darstellen, so ihre Prognose. Gleichzeitig fordern sie mehr Ausnahmen bzw. Korrekturen: Anerkannte arbeitssuchende Flüchtlinge sollten ihres Erachtens von Beginn an als Langzeitarbeitslose gelten, Praktika bis zu einer Dauer von 12 Monaten vom Mindestlohn ausgenommen und der Mindestlohn nach Alter gestaffelt werden, um die Eintrittshürden für junge Erwachsende abzusenken. Die Sachverständigen forderten keine Privilegien der Migranten gegenüber anderen Beschäftigten, aber auch keine Schlechterstellung.

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