Rund um den Smiley - das 4. Gastro Get together

Rund um den Smiley - das 4. Gastro Get together

Zu Gast anlässlich des nach der Sommerpause ersten Gastro Get togethers - dieses Mal im Restaurant Lietzenburg - war kein Geringerer als der dänische Gesandter-Botschafter Poul Ottosen.

 

Aus aktuellem Anlass berichtete er von der Umsetzung und Durchführung von Lebensmittelkontrollen in Dänemark. Seit 2002 wird dieses System dort von den Gastronomen gerne angenommen, führte er aus. Die Bemühungen, die Hygienevorschriften einzuhalten, sind über die Jahre gestiegen: nur 2 Prozent der Gastronomen in Dänemark sind derzeit nicht mit einem lächelnden Smiley ausgezeichnet.

Ein Mal jährlich wird ein Betrieb in Dänemark kontrolliert, ausreichend Kontrolleure hierfür sind vorhanden. Anders also als in Berlin, wo etwa 300 Kontrolleure fehlen, um alle Betriebe regelmäßig und zu gleichen Bedingungen kontrollieren zu können. Dass diese Voraussetzung ein gerechtes Umsetzen in Berlin unmöglich macht, darüber waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gastro Get togethers einig.

In seinen Ausführungen präsentierte Poul Ottosen das gelbe Report-Formular für die dänischen, auf dem alle wichtigen Details aufgeführt sind. Dieser Report ist für die Gäste zur Ansicht an der Tür der gastronomischen Einrichtung auszuhängen. Vier unterschiedliche Smileys werden vergeben, darunter auch ein „Elite Smiley“, der aussagt, dass der Betrieb zum 4. Mal hervorragende Ergebnisse erzielt hat. Dieser Kontrollbericht wird auch im Internet veröffentlicht. Ist eine Kontrolle nicht ausreichend positiv ausgefallen, so hat der Betrieb die Möglichkeit, sich gegen Gebühr kurzfristig erneut testen zu lassen.

Grundsätzlich begrüßt der DEHOGA Berlin die klare Entscheidung des Senats und der Bezirke für eine einheitliche Regelung in der ganzen Stadt, denn Verbraucherschutz und eine gute Hygienepraxis haben für den Berliner Hotel- und Gaststättenverband schon immer höchste Priorität. Sie sind elementarer Bestandteil von Gastfreundschaft und ‚schwarze Schafe‘ gefährden den Ruf der ordentlich geführten Betriebe, einer ganzen Branche. Jedoch auf Grund der geringen Personalkapazitäten in den Behörden warten Betriebe oft lange auf Begutachtungen. Das muss sich grundlegend ändern, damit zeitnah jeder hygienisch vorbildlich arbeitende Betrieb die Chance auf eine positive Kennzeichnung und gleichzeitig der Verbraucher auf die ihm zugesicherte Information hat. Der DEHOGA Berlin plädiert für einen sachlichen Umgang mit dem Thema Hygienekontrollen, entgegen ungerechtfertigter, existenz- und arbeitsplatzgefährdender Stigmatisierung sowie irreführender Verbraucherinformation.

Wenn das neue, einheitliche Kontrollsystem für Berlin eingeführt wird, geplant ab Juli 2011, das auch Bäckereien, Fleischereien und andere lebensmittelverarbeitenden Betriebe einschließt, bedarf es zu dessen Realisierung ganz erheblicher finanzieller und personeller Aufwendungen in den Bezirksämtern. Erst wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, ist die praktische Umsetzung in Berlin möglich. Ob dies angesichts leerer Kassen realisierbar ist, darf bezweifelt werden…