„Peinliche Preisdrückerei“: Hotelverband kritisiert HRS scharf

Der Geschäftsführer des Hotelverbandes (IHA) hat das Vermittlungsportal HRS scharf kritisiert. Als Reaktion auf eine HRS-Umfrage, nach der eine Mehrheit von Unternehmen niedrigere Hotelpreise wolle, wettert Luthe gegen diese „plumpe Masche peinlicher Preisdrückerei“ und beanstandet die „Freibier-für-Alle-Methodik“.

HRS hatte kürzlich eine Umfrage veröffentlicht (Tageskarte berichtete), nach der eine Mehrheit der Unternehmen nach niedrigeren Hotelraten nach ersten Aufhebungen der COVID-19-Beschränkungen strebe. 62 Prozent der Befragten sehe demnach Chancen für Rateneinsparungen im Jahr 2020. 58 Prozent planen, Hotelanbieter zu konsolidieren.

Damit habe HRS keinen Zweifel aufkommen lassen, auf wessen Seite sich das Unternehmen im Geschäftsreisemarkt positioniere, kommentiert IHA-Mann Luthe in einem Blog-Post: „Eigentlich könnte man über so eine plumpe Masche peinlicher Preisdrückerei ja laut auflachen, wenn die Hotellerie derzeit nicht gerade für jedermann erkennbar am Boden darniederliegen würde. Welche Erkenntnisfortschritte und Rückschlüsse soll man schließlich schon aus so einer interessengesteuerten Umfrage der „Sind-Sie-nicht-auch-für-Freibier-für-Alle-Methodik“ ziehen? So weit, so sinnlos.“ Luthe sieht die Zeit gekommen aktuelle Strukturen kritisch zu hinterfragen und sich nicht alles gefallen zu lassen. Vielleicht sei wenigstens dazu ja die Corona-Krise „gut“.

Der Hotelverband geht seit Jahren massiv gegen das Geschäftsgebaren von Online-Portalen vor.  Im letzten Jahr hat der Verband eine außergerichtliche Lösung des Themas „Schadensersatz für Bestpreisklauseln“ mit der Buchungsplattform HRS erzielt. HRS hat damals einen einmaligen Betrag von vier Millionen Euro an den Hotelverband gezahlt. Aus dem Betrag hat die IHA die rund 600 Hotels entschädigt, die sich zusammengeschlossen hatten, um Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Jüngst hat der Hotelverband eine weitere Kampagne gestartet, um Hotels bei der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen wegen „jahrelanger Verwendung kartellrechtswidriger Bestpreisklauseln“ zu unterstützen. Dieses Mal geht es gegen Booking.

Zu diesem Zweck haben ist unter www.hotel-kartellschadensersatz.de eine Kampagnen-Homepage eingerichtet worden, der Hoteliers alle Informationen entnehmen können und unter der sich Gastgeber ohne Kostenrisiko für die Aktion „DaBeisein“ registrieren lassen können.

Quelle: tageskarte.io