Hochkarätiges, praxisnahes und lebhaftes #DEHOGAMEETUPDIGITAL

Digitalisierung als Erfolgsfaktor?!

Wer meint, dass Digitalisierung trocken, theoretisch und ziemlich anstrengend ist, irrt! Den Beweis, dass dieses Thema im Alltag der Gastgeber (mehr oder weniger) angekommen ist, trat das erste Meet-up Digital an, zu dem der DEHOGA Berlin am 11. Februar ins Forum Digitale Technologien Am Salzufer eingeladen hatte. Für den notwenigen fachlichen Input sorgten hochkarätige Speaker, Partner des DEHOGA Berlin und natürlich die Teilnehmer des Workshops aus der Gastronomie und Hotellerie. Begrüßt wurden die Teilnehmer*innen von Christian Andresen. Der Präsident des DEHOGA Berlin hob hervor, dass dieser Nachmittag eine Wissens- und Vernetzungsplattform für die Berliner Gastgeber-Branche ist. Praxisorientiert, kenntnisreich und locker moderiert wurde der Meet-up Digital von Philip Ibrahim, General Manager The Student Hotel Berlin und Mitglied des Präsidiums des DEHOGA Berlin.

The Future of Travel

Keynote-Speaker Lutz Behrendt, Travel Industry Manager by Google Deutschland, erklärte anhand aktueller Zahlen, dass der Trend, das Handy für alle Aktivitäten zu nutzen, sich manifestiert. Hier wird auch die technische Entwicklung immens schnell fortschreiten. Er analysierte das Buchungsverhalten und stellte die Tools vor, die der Online-Riese Hotellerie und Gastronomie bietet und erklärte, was jedes – selbst das kleinste Unternehmen – tun kann, um schnell gefunden zu werden. Lutz Behrendt stellte das Projekt „Zukunftswerkstatt“ vor, das Google in Metropolen vor Ort oder als Online-Kurs insbesondere klein- und mittelständischen Unternehmern kostenlos anbietet. „Zum Aufschlauen“, wie er erklärte. Bar-Besitzer Tom Zyankali bestätigte, dass dies gut funktioniert. „Danach hatte ich das Know-How. Und gekostet hat’s mich auch nichts“, so Tom Zyankali.

Wechselwirkung von Content & Datenspeicherung – Chance oder Gefahr?

Philip Ibrahim moderierte das Panel, bei dem Lutz Behrendt (Google), Christian Hamerle (DATA KITCHEN), Fritz Dickamp (L.I.K.E. Hospitality Consulting) und Zeèv Rosenberg (Boutique Hotel i31) Rede und Antwort standen und von ihren Erfahrungen und Projekten berichteten. Das war eine temperamentvolle Diskussion mit Wortmeldungen und Fragen aus dem Publikum. So erklärte der Gastronom Christian Hamerle, wie das gemeinsam mit SAP entwickelte Konzept von DATA KITCHEN funktioniert: „Wir schenken den Menschen Zeit“. Bei aller High-Tech dreht sich alles um den Gast, statt Kellner*innen gibt es Service-Kräfte, die mit den Gästen kommunizieren und eine gastliche Atmosphäre schaffen. Digital sind Angaben wie Herkunft der Produkte und Bestandteile der Speisen für den Gast sofort einsehbar. Fritz Dickamp von L.I.K.E. Hospitality Consulting verwies auf die Kraft der Bilder bei der Internetpräsentation. Gefragt waren die Erfahrungen von Zeèv Rosenberg, General Manager des privat geführten Boutique Hotel i31 in Berlins Mitte. Das Haus produziert erfolgreich Videofilme über die einzelnen Hotel-Bereiche, um Berufsnachwuchs zu rekrutieren. Dabei geht das kreative Team mit viel Humor und ungewöhnlichen Mitteln vor, viel genutzte Worthülsen finden hier keinen Platz. Der nächste Film erscheint pünktlich zur ITB. Jens H. Kreutzer, Geschäftsführer von Capital Catering GmbH interessierte sich für die Erfahrungen der Hotellerie, die Preise flexibel zu gestalten, sprich: Produkte bei Messen und Kongresse teurer zu verkaufen. Eine lebhafte Diskussion schloss sich an. „Wir haben den Mut, teuer zu verkaufen, weil wir hinter dem Produkt stehen“, so Zeèv Rosenberg, der darüber informierte, dass sein Haus demnächst den digitalen Check-in/Check-out einführen wird.

Digitaler Marktplatz

Viele Anregungen und Diskussionen gab es auf dem digitalen Marktplatz. Zehn Partner des DEHOGA Berlin, die digitale Dienstleistungen für Gastronomie und Hotellerie bieten, stellten sich an Informationsständen vor und beantworteten die Fragen der Teilnehmer*innen. Das reichte von e-Business-Lösungen für Bestellsysteme über E-Learning-Tools und hörte bei den Leistungen der Metro – wie beispielsweise kostenlosen Websites – noch nicht auf.

Zwischen Content und Datenspeicherung – der Weg zum optimalen digitalen Auftritt!

Fritz Dickamp von L.I.K.E. Hospitality Consulting analysierte den Zeitraum, den Erfindungen benötigten, ehe sie 50 Millionen User hatten. Brauchten die Airlines dazu 68 Jahre, schaffte es das chinesische Videoportal Tic Toc in drei Jahren, mehr als eine Milliarde User zu binden. Der Manager erörterte 12 Bausteine, die ein Unternehmen der Hospitality-Branche nutzen sollte, um erfolgreich am Mark zu agieren. Dazu gehören Elemente wie eine (gepflegte und aktuelle) Website, Buchungskanäle, Bewertungen und auch der gute alte Newsletter als funktionierender direkter Weg zum Kunden. Er appellierte, die Zahlen, die dank Digitalisierung zur Verfügung stehen, sowie die „Währung Kommentar“ zu nutzen. Für die kommenden Jahre wird es bei der Präsentation immer wichtiger, bewegte Bilder einzusetzen. Die Essenz: „Es kommen mehr Gäste, wenn man so arbeitet.“ Und noch zwei Tipps vom Profi: „Digitale Werbung gibt nur Sinn, wenn man sie misst.“ „Der Datenschutz steht über allem.“

Mehr dazu gibt es in der Online-Ausgabe hogaAKTIV Februar.

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