DEHOGA Berlin gegen Einführung des „Smiley Systems"

DEHOGA Berlin gegen Einführung des „Smiley Systems"

Mehr Bürokratie statt Verbesserung für den Verbraucherschutz Berlin

21. August 2008. Der Hotel- und Gastronomieverband Berlin e.V. (DEHOGA Berlin) kritisiert die Einführung des „Smiley Systems" durch das Bezirksamt Pankow.

Die gelben Aufkleber sollen Verbrauchern Auskunft über die hygienischen Zustände der jeweiligen Betriebe geben. „Wir legen großen Wert auf eine strenge Kontrolle der Gastronomie und Hotellerie", sagt Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Berlin. „Schwarze Schafe gefährden den Ruf der ordentlich geführten Betriebe. Daher haben wir ein großes Interesse an einem inhaltlich guten und effizienten Verbraucherschutz." Die Einführung eines zusätzlichen Kennzeichnungs- und Kontrollsystems lehnt der Berliner Verband gerade deshalb strikt ab. „Die bestehenden Kontrollmechanismen bieten einen hohen Schutz für den Verbraucher", ist Lengfelder überzeugt. „Statt neuer Regeln, die wieder Personal binden, würden wir es begrüßen, wenn die Einhaltung der bereits existierenden Vorschriften konsequent durchgesetzt würde. Dies wäre sowohl für den Gastwirt als auch für den Gast ein wirklicher Fortschritt."

Mit dem zusätzlichen Smiley-System sorgen die geringen Personalkapazitäten auf Seiten der Kontrollbehörden stattdessen dafür, dass viele Betriebe möglicherweise über Jahre auf eine Kontrolle warten müssen. Auch bei vorbildlicher Hygiene haben diese so keine Chance auf eine positive Auszeichnung. Die Folge: kein Smiley an der Eingangstür, was die Öffentlichkeit wiederum auf eine negative Beurteilung schließen lässt. „Dies bedeutet nicht nur eine eklatante Wettbewerbsverzerrung für viele Betriebe und damit eine Gefährdung ihrer Existenz, sondern auch eine Verunsicherung der Verbraucher", so Thomas Lengfelder.

Bis jetzt sind auch keine einheitlichen Bewertungskriterien für die Vergabe der gelben Plaketten ersichtlich. Jeder Gastronom wäre so dem persönlichen Ermessen des jeweiligen Lebensmittelkontrolleurs ausgeliefert. Offen ist auch, was geschieht, wenn ein Gastwirt einen beanstandeten Verstoß zeitnah beheben kann. Bei der derzeitigen Frequenz der Kontrollen ist zu befürchten, dass eine solche Momentaufnahme den Ruf des betroffenen Unternehmens auf Dauer schädigen könnte.

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Hotel- und Gaststättenverband Berlin e.V. (DEHOGA Berlin)
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DEHOGA Pressemeldung 21.08.2008