Ausbildungsmarkt weiter angespannt

Coronabedingt weist der Ausbildungsmarkt weiter deutliche Rückstände verglichen mit normalen Jahren auf.  Das berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern bei der Veröffentlichung ihrer Monatszahlen. Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Bewerber um eine Ausbildung ist bis Ende Juli um insgesamt 7,9 Prozent zurückgegangen. Die BA führt das hauptsächlich darauf zurück, dass die gewohnten Zugangswege der Jugendlichen zur Berufsberatung bzw. Ausbildungsvermittlung, z.B. über die Schulen, nur eingeschränkt möglich waren und digitale Angebote dies nicht vollständig ersetzen konnten. Außerdem würde ein Teil der jungen Menschen wegen der aktuellen Unsicherheiten von vornherein auf weiteren Schulbesuch oder Studium ausweichen.

Nach DEHOGA-Auswertungen fallen die Bewerberrückgänge in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen mit -18,0 Prozent noch höher aus. Das dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass Jugendliche, Eltern und Berufsberater aufgrund der monatelangem Lockdowns und der massiven Betroffenheit der Branche bezüglich der Perspektiven in der Branche verunsichert sind. Auch fielen Schulpraktika, die in der Branche traditionell einen besonders wichtigen Rekrutierungsweg darstellen, in diesem Jahr weitgehend aus. Besonders deutlich fällt der Rückgang mit -30,1 Prozent in der Hotellerie aus.

Im Interesse unserer Fachkräftesicherung sollte auch die Branche das Coronajahr 2021 als Ausbildungsjahr nicht verloren geben! Die Einstellungsprozesse sind coronabedingt immer noch verzögert und die Dynamik ist momentan noch hoch. Mehr als 3.300 unversorgte Bewerber mit Interesse an einer Ausbildung im Gastgewerbe waren Ende Juli noch bei den Arbeitsagenturen gemeldet. Wir empfehlen deshalb Ausbildungsbetrieben, jetzt die letzten Sommerwochen und auch den Nachvermittlungszeitraum im Herbst noch aktiv für die Suche nach neuen Azubis zu nutzen. Bewerben Sie Ihre offene Ausbildungsstellen und stellen Sie die guten Zukunftschancen für den Nachwuchs dar!