Allianz-Studie zum Reiseverhalten 2020: Deutschlandziele, PKW und Sicherheit sind gefragt

Wie hat sich das Reiseverhalten der Deutschen 2020 verändert? Dieser Frage geht die Studie "Reisen nach dem Ausbruch von Covid-19" im Auftrag von Allianz Partners nach. Einige der – nicht ganz überraschenden – Ergebnisse: Heimaturlaub boomt, es gilt Auto statt Flugzeug und vor allem Sicherheit geht vor. Für die Studie wurden Anfang Juli 2020 500 Deutsche ab 18 Jahren befragt.

Urlaub im eigenen Land ist danach der Sommertrend 2020. Vor Corona verbrachten drei von zehn Deutschen (29,8 %) ihre Ferien im eigenen Land, nun planten sechs von zehn Befragten (61,0 %) Urlaub in der Heimat. Jeder vierte plante Ferien in Bayern (23,6 %), knapp jeder fünfte in Mecklenburg-Vorpommern (18,8 %) und jeder zehnte in Baden-Württemberg (10,6 %). Die Pandemie belastet allerdings auch die Urlaubskasse: Drei von zehn Deutschen (35,4 %) wollen laut der Umfrage 2020 weniger Geld für Urlaub ausgeben. Bei den jungen Urlaubern zwischen 18 und 29 Jahren plant sogar jeder zweite (54,2 %), 2020 auf die Kostenbremse zu drücken. Und drei von zehn Befragten (31,0 %) gaben bei der Befragung Anfang Juli sogar an, 2020 gar kein Geld für Urlaub auszugeben.

Dass Fernreisen in diesem Jahr kaum nachgefragt werden, überrascht angesichts der Reisewarnung nicht. Aber auch die EU-Staaten mussten sich auf weniger Reisende aus Deutschland einstellen: Verbrachte vor der Pandemie noch jeder zweite (48,0 %) seinen Urlaub in einem EU-Staat, ist es jetzt nur noch jeder dritte (33,0 %). Die Pandemie und die veränderten Reiseziele wirken sich auch auf die Verkehrsmittel aus: Jeder zweite Deutsche fährt nun mit dem Auto in Urlaub (53,6 %), nur noch jeder zehnte (10,8 %) fliegt. Vor Corona lagen PKW und Flugzeug noch fast gleichauf (35,6 % vs. 32,0 %).

Vor Corona war jedem fünften der Befragten (21,8 %) Sicherheit im Urlaub wichtig, nun jedem dritten (33,8 %). Ähnlich verhält es sich beim Thema medizinische Versorgung: Das Bedürfnis nach guter medizinischer Versorgung stieg durch die Pandemie von 17,8 auf 31,0 Prozent. Jeder vierte (23,4 %) will im Urlaub die Möglichkeit haben, andere Touristen und große Gruppen zu meiden. Vor Covid-19 war es nur jeder achte (12,8 %).